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Gebäudehülle

Dämmstoffe

Außenwand

Steildach

Flachdach

Fenster

Wärmebrücken

Baufeuchte

Dämmstoffe: Auf dieser Seite

Positive Effekte einer Dämmung

Aufteilung der Transmissionswärmeverluste auf die Komponenten der thermischen Gebäudehülle

Über die gesamte Außenfläche eines Gebäudes geht Wärme verloren. Die Außenwände haben  mit  ~30% den größten Anteil, gefolgt von den Fenstern (~28%) und dem Dach mit ~22%.

Ziel einer energetischen Sanierung ist die Reduktion dieser Verluste. Für die Wände, das Dach  und Decken/ Bodenplatte erfolgt dies durch das Anbringen zusätzlicher Schichten auf den Wänden oder im Dachaufbau. Hierzu sind spezielle Baustoffe (Dämmstoffe) und Verfahren für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche und Situationen entwickelt worden.

Auswahl des geeigneten Dämmstoffes und situationsgerechter Einbau sind ausschlaggebend für eine erfolgreiche Sanierung, die neben dem Hauptziel der Reduktion der Wärmeverluste dann auch eine Reihe weiterer positiver Nebeneffekte erzielen kann:

Klassifizierung der Dämmstoffe

Ordnung nach Rohstoffquelle

Systematik für das Bauwesen

Anorganisch

Organisch

Synthetisch

Natürlich

- Blähton

- Glasgranulat

- Glaswolle

- Kalciumsilikat

- Mineralschaum

- Perlite

- Schaumglas

- Steinwolle

- Vermiculite

- EPS

- Polyester

- PUR/PIR

- XPS

- PF

- Baumwolle

- Flachs

- Getreidegranulat

- Hanf

- Holzfaser

- Hobelspäne

- Kork

- Kokos

- Schafwolle

- Schilf

- Stroh

- Zellulose

Anorganisch

Organisch

genormt

bauaufsictlich zugelassen

genormt

bauaufsictlich zugelassen

- Mineralwolle- Dämmstoffe(MW)

- Schaumglas- Dämmstoffe (CG)

- Platten aus Blähperlite (EPB)

- Blähglas

- Kalziumsilikat

- Polystyrol-Hartschaum (EPS)

- Polystyrol Extruderschaum (XPS)

- Polyuretan-Hartschaum (PUR/PIR

- Phenolharz-Hartschaum (PF)

- Produkte aus Holzwolle (WW)

- Expandierter Kork

- Holzfaserdämmstoffe

- Polyuretan-Ortschaum

- Harnstoff-Formaldeh.Ortschaum

 

- Baumwolle

- Flachs

- Getreidegranulat

- Hanf

- Hobelspäne

- Kork

- Polyesterfaser

- Schafwolle

- Zellulosefaser

Qualitäts- Gütekennzeichen

Ü-CE-Zeichen zur Kennzeichen der Dämmstoffeigenschaften

Jeder Dämmstoff, für den eine europäische Produktnorm gültig ist, muss - unabhängig vom Herkunftsland - die CE-Kennzeichnung tragen. Die Kennzeichnung befindet sich entweder auf dem Produkt, dem Etikett oder der Verpackung. Produkte, für die es keine Produktnormen gibt, benötigen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (ABZ) oder eine europäische technische Zulassung (ETA).

Zur CE-Kennzeichnung gehören:

  • das CE-Konformitätszeichen (bestehend aus den Buchstaben CE),
  • Angaben zu Hersteller und Herstellung (Adresse und Herstellungsjahr),
  • Angaben zu bestimmten Produkteigenschaften (verschlüsselt),
  • Übereinstimmungserklärung des Herstellers. Bei nichtbrennbaren Dämmstoffen ist diese Übereinstimmungserklärung mit einem Übereinstimmungszertifikat einer anerkanten Prüfstelle verbunden.

Die CE-Kennzeichnung ist kein Qualitätszeichen. Sie signalisiert nicht, dass die angegebenen Produkteigenschaften regelmäßig fremdüberwacht werden. Sie bietet auch keine Gewähr dafür, dass der Wärmedämmstoff nach der jeweiligen Landesbauordnung eingesetzt werden darf

 

Dämmstoffe, für die es eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung gibt, tragen das Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen).

 

Die Übereinstimmung des Dämmstoffproduktes mit der jeweiligen technischen Regel dokumentiert der Hersteller, indem er das Ü-Zeichen einschließlich zusätzlicher Angaben auf dem Produkt, dem Beipackzettel oder der Verpackung anbringt. Detaillierte Regelungen zur Kennzeichnung enthalten die Übereinstimmungszeichen-Verordnungen der Länder.

Dämmstoffe dürfen das Ü-Zeichen nur tragen, wenn sie von einer unabhängigen und bauaufsichtlich anerkannten Prüfstelle fremdüberwacht werden und ein Übereinstimmungszertifikat vorliegt. Neben dem Ü-Zeichen sind die Zulassungsnummer und das Bildzeichen der Zertifizierungsstelle anzugeben. Hinzu kommt die Kennzeichnung für den Verwendungszweck entsprechend der jeweiligen technischen Regel (Anwendungstypen nach DIN V 4108-10).

Im Rahmen dieser Kennzeichnung werden der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit (Blauer Rahmen), der Anwendungstyp nach DIN V 4108-10 (Roter Rahmen) und die Baustoffklasse nach DIN 4102 (Grüner Rahmen) angegeben.

Erläuterung der Bezeichnungen auf der Ü-Kennzeichnung

Dämmstoffe: Anwendungsbereiche

Genormten oder bauaufsichtlich zugelassenen Dämmstoffen sind entsprechend ihren technischen und bauphysikalischen Eigenschaften so genannten Anwendungstypen zugeordnet und mit einem Kurzzeichen und einem anschaulichen Piktogramm versehen. Die Anwendungstypen erleichtern die Auswahl eines Dämmstoffes für einen vorgesehenen Anwendungsfall. Kurzzeichen und oder Piktogramm befinden sich in der Regel auf der Verpackung. Nachstehende  Tabelle entsprechend DIN 4108-10

Anwendungsgebi

Kurzzeichen

Anwendungsbeispiele

Piktogramm

Decke, Dach

DAD

Außendämmung von Dach oder Decke, vor Bewitterung geschützt, Dämmung unter Deckungen

DAD

DAA

Außendämmung von Dach oder Decke, vor Bewitterung geschützt, Dämmung unter Abdichtung

DAA

DUK

Außendämmung des Daches, der Bewitterung ausgesetzt (Umkehrdach)

DUK

DZ

Zwischensparrendämmung, zweischaliges Dach, nicht begehbare, aber zugängliche oberste Geschoßdecken

DZ

DI

Innendämmung der Decke (unterseitig) oder des Daches, Dämmung unter den Sparren/ Tragkonstruktion, abgehängte Decke usw.

DI

DEO

Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich ohne Schallschutzanforderungen

DEO

DES

Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich mit Schallschutzanforderungen

DES

Wand

WAB

Außendämmung der Wand hinter Bekleidung

WAB

WAA

Außendämmung der Wand hinter Abdichtung

WAA

WAP

Außendämmung der Wand unter Putz

WAP

WZ

Dämmung von zweischaligen Wänden, Kerndämmung

WZ

WH

Dämmung von Holzrahmen- und Holztafelbauweise

WH

WI

Innendämmung der Wand

WI

WTH

Dämmung zwischen Haustrennwänden mit Schallschutzanforderungen

WTH

WTR

Dämmung von Raumtrennwänden

WTR

Perimeter

PW

Außen liegende Wärmedämmung von Wänden gegen Erdreich (außerhalb der Abdichtung)

PW

PB

Außen liegende Wärmedämmung unter der Bodenplatte gegen Erdreich (außerhalb der Abdichtung)

PB

Dämmstoffe: Produkteigenschaften

Je nach Nutzungsart des Gebäudes und Einbausituation des Dämmstoffes  werden zusätzliche Anforderungen an bestimmte Dämmstoffeigenschaften wie z. B. Druckbelastbarkeit, Wasseraufnahme, Zugfestigkeit,  Trittschalldämmung und Verformung gestellt. Deshalb sind die  Anwendungstypen für Dämmstoffe durch eigenschaftsbezogene Untergruppen  weiter differenziert.

Differenzierung von bestimmten Produkteigenschaften nach DIN 4108-10

Produkteigenschaft

Kurzzeichen

Beschreibung

Beispiele

Druckbelastbarkeit

dk

Keine Druckbelastbarkeit

Hohlraumdämmung, Zwischensparrendämmung

dg

Geringe Druckbelastbarkeit

Wohn- und Bürobereich unter Estrich,

dm

Mittlere Druckbelastbarkeit

Nicht genutztes Dach mit Abdichtung

dh

Hohe Druckbelastbarkeit

Genutzte Dachflächen, Terrassen

ds

Sehr hohe Druckbelastbarkeit

Industrieböden, Parkdeck

dx

Extrem hohe Druckbelastbarkeit

Hoch belastete Industrieböden, Parkdeck

Wasseraufnahme

wk

Keine Anforderungen an die

Wasseraufnahme

Innendämmung im Wohn- und Bürobereich

wf

Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser

Außendämmung von Außenwänden und

Dächern

wd

Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser und/oder Diffusion

Perimeterdämmung, Umkehrdach

Zugfestigkeit

zk

Keine Anforderungen an Zug-

festigkeit

Hohlraumdämmung, Zwischensparrendämmung

zg

Geringe Zugfestigkeit

Außendämmung der Wand hinter Bekleidung

zh

Hohe Zugfestigkeit

Außendämmung der Wand unter Putz, Dach mit verklebter Abdichtung

Schalltechnische Eigenschaften

sk

Keine Anforderungen an schall-

technische Eigenschaften

Alle Anwendungen ohne schalltechnische Anforderungen

sh

Trittschalldämmung erhöhte

Zusammendrückbarkeit

Schwimmender Estrich, Haustrennwände

sm

Mittlere Zusammendrückbarkeit

sg

Trittschalldämmung, geringe

Zusammendrückbarkeit

Verformung

tk

Keine Anforderungen an die Verformung

Innendämmung

tf

Dimensionsstabilität unter

Feuchte und Temperatur

Außendämmung der Wand unter Putz, Dach mit Abdichtung

tl

Dimensionsstabilität unter Last und

 Temperatur

Dach mit Abdichtung

 Beispiel:

Der Anwendungstyp DAA (dh) bedeutet: DAA - Außendämmung unter Abdichtung (z. B.:  Flachdach), dh - hohe Druckbelastung (z. B. Dachterrasse)

GDI-Tabelle: Anwendungsbebiete werkmäßig hergestellter Dämmstoffe

Diese Tabelle zeigt die prinzipielle Eignung bestimmter Dämmstoffe für die unterschiedlichen Anwendungen. Entsprechend der detaillierten Anforderung an besondere Eigenschaften des Dämmstoffes (Druckfestigkeit, Wasseraufnahme ... s.o.) ist u.U. eine besondere Ausprägung des Dämmstoffes erforderlich. Beispiel: Holzwolleplatten auf Sparren müssen druckfest , und als gleichzeitige Unterdeckung hydrophob sein. Diese Anforderung besteht bei der Verwendung als Untersparrendämmung nicht.

A Anwendungsgebiet

Anwendungstypen

Dämmstoffe

Mineralwolle

(MW)

Expandierter Polystyrol

Hartschaum

(EPS)

Exptrudierter Polystyrol

Hartschaum(XPS)

Polyurethan

Hartschaum

(PUR)

Holzwolle-Platten

(WW)

Holzwolle-Mehrschicht-

Platten

(WW-C)

Steildach

 auf den Sparren

DAD

 zwischen den Sparren

DZ

_

_

 unter den Sparren

DI

Flachdach

 Gefälledach

DAA

_

_

_

 Gründach

DAA, DUK

nur DAA

nur DAA

nur DAA

_

_

 Parkdeck

DAA, DUK

_

nur DAA a)

a)

nur DAA a)

_

_

 Terrassendach

DAA, DUK

_

nur DAA

nur DAA

_

_

 Stahlprofilblechdach

DZ, DAA

nur DAA

_

_

Decke / Fußboden

 Oberste Geschossdecke

 

 

 

 

 

 

 

- begehbar

DEO

b)

b)

b)

- nicht begehbar

DI oder DZ

nur DI

 Kellerdecke

DI

 Fußboden unter Estrich ohne Trittschallanforderungen

DEO

 Fußboden unter Estrich mit Trittschall

DES

_

_

_

_

 Industrieböden

DEO

_

Wand

 Innendämmung

WI

 Kenrdämmung

WZ

 WDVS

-

c)

c)

_

c)

c)

c)

 Sockeldämmung, Wärmebrückendämmung

WAP

 Hinterlüftete Fassade

WAB

 Holzrahmen- und Holztafelbau

WH

 Haustrennwände mit Schallschutzanforderungen

WTH

c)

_

_

_

_

 Raumtrennwände

WTR

_

_

_

Perimeter

 Bodenplatte gegen Erdreich

PB

_

c), d)

d)

c)

_

_

 Wände gegen Erdreich

PW

_

c)

e)

c)

_

_

a) Dämmstoffe müssen die erforderliche statische/dynamische Druckspannung/Druckfestigkeit aufweisen. Herstellerangaben sind zu beachten.

b) Zusätzliche lastverteilende Schicht erforderlich

c) Geregelt über allgemeine bauausichtliche Zulassungen

d) Zusätzliche allgemeine bauausichtliche Zulassungen unter lastabtragender Gründungsplatte

e) Zusätzliche allgemeine bauausichtliche Zulassungen bei Verwendung im drückenden Wasser

Quelle: GDI Gesamtverband der Dämmstoffindustrie

Dämmstoffe: Eigenschaften

  • Wärmeleitfähigkeit λ [W/m*K]: Die Größe des Wärmestroms, der pro Sekunde durch einen Quadratmeter eines 1 m dicken Baustoffes bei einer Temperaturdifferenz von 1° K (entspricht 1° Celsius) übertragen wird. Niedrige λ-Werte (Lambda-Wert) entsprechen einer geringen Wärmeleitfähigkeit und damit guten Wärmedämmeigenschaften. Die Wärmeleitfähigkeit ist die Basis für die U-Wert-Berechnung.
  • Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Lambda-Werten: Dem Nennwert und dem Bemessungswert. Der Nennwert wird auf Grundlage von Proben aus der Produktion des Dämmstoffes bestimmt. Der Bemessungswert ist der Rechenwert und darf ausschließlich der Berechnung des U-Wertes zugrunde gelegt werden. Ist auf dem Dämmstoffetikett nur der Nennwert ausgewiesen, muss ein Zuschlag von bis zu 20 Prozent zur Ermittlung des Bemessungswertes angesetzt werden.

    In der Praxis werden Dämmstoffen oft einer Wärmeleitgruppe (WLG) oder einer Wärmeleitstufe (WLS) zugeordnet. Die WLG/WLS entspricht dem Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ * 1000. Also bei der WLG 035 ist  λ = 0,035 . WLG und WLS unterscheiden sich in der Granularität der Abstufung. WLG gibt es nur in 5er Schritten (035, 040, 045 ..) WLS in 1er Schritten (024, 031, 032, 035...). Diese Unterscheidung ist historisch bedingt und wird auch nicht immer korrekt eingehalten,

  • Dampfdiffusionswiderstand μ : Die Wasserdampf-Diffussionswiderstandszahl ist ein Maß für die Fähigkeit von Baustoffen, für Wasserdampf durchlässig zu sein. Sie gibt an, um wie viel der Diffusionswiderstand eines Baustoffes größer ist als der Diffusionswiderstand einer gleichdicken Luftschicht. Nach DIN 4108-4 sind Dämmstoffe aus Mineralwolle (µ=1) sehr diffusionsoffen, Schaumglas hingegen ist praktisch dampfdicht (µ=100.000).Geringe μ-Werte begünstigen das schnelle Abtrocknen eines Baustoffes bzw. Bauteiles nach eingedrungener Feuchtigkeit..

    Baustoffklasse

    bauaufsichtliche Bezeichnung

    A

    nichtbrennbare Baustoffe

    A1

    nicht brennbar, keine organischen Bestandteile

    A2

    nicht brennbar mit brennbaren organischen Bestandteile

    B

    brennbare Baustoffe

    B1

    schwerentflammbare Baustoffe

    B2

    normalentflammbare Baustoffe

    B3

    leichtentflammbare Baustoffe

  • Baustoffklasse: Durch Brandprüfungen gemäß DIN 4102 werden Baustoffe entsprechend ihrem Brandverhalten einer Baustoffklasse zugeordnet. Anforderungen an die Bauausführung (Baustoffe/Bauteile) ergeben sich aus den jeweiligen Landesbauordnungen. Für Gebäude ab mittlerer Höhe (GKL.4) gelten demnach in der Regel erhöhte Brandschutzanforderungen. Leichtentflammbare B3-Baustoffe sind in der BRD bauaufsichtlich nicht zugelassen. Grundsätzlich sollte der Einsatz eines Dämmstoffes immer an Hand der aktuellen baulichen Gegebenheiten überprüft werden.
  • Rohdichte p [kg/m3]: Die Rohdichte beschreibt die Masse eines Stoffes in kg/m³. Hohe Rohdichten bewirken in der Regel einen guten Schallschutz und einen vernünftigen sommerlichen Hitzeschutz. Dies ist besonders wichtig in Leichtbauteilen wie Dachgeschossen und Holzrahmenkonstruktionen.
  • Spezifische Wärmekapazität c [J/(kg*K)]: Maß der Energiemenge die benötigt wird, um 1 kg eines Stoffes um 1° C zu erwärmen. Baustoffe mit hohen c-Werten leisten aufgrund ihres trägen Temperaturverhaltens einen guten sommerlichen Wärmeschutz. Dämmstoffe auf Holzbasis besitzen eine bis zu 20 mal höhere Wärmespeicherkapazität als mineralische Dämmstoffe.
  • Feuchtespeicherung: Die Fähigkeit Feuchte zu speichern ist abhängig vom Sorptionsverhalten des Baustoffes (siehe: Sorption)

Wesentliche Dämmstoffe und ihre Eigenschaften

Material/
Produkt

Brand-
schutz-
klasse

Diffussions

widerstand
µ

Roh-  dichte

p(kg/m3)

Wärme-leitfähigkeit Lambda

 λ(W/mK)

U-Wert bei 10 cm

 (W/m2K)

Spezifische
Wärmekapazität
c (J/kgK)

Kosten

pro m2 [€]

10cm

Bemerkungen

Organische Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Flachs

B2

1 – 2

30 – 50

0,040 – 0,050

0,4 – 0,5

1600

 

 

Hanf

B2

1 – 2

20 – 40

0,040 – 0,060

0,4 – 0,6

k. A.

 

 

Holzfasern

B1/B2

5 – 6

150 – 270

0,040 – 0,060

0,4 – 0,6

1700 – 2100

 

Druckbelastbar, schimmelresistent, Einnisten von Nagetieren möglich, Insektensicher

Holzspäne

B2

2

50 – 90

0,045

0,45

2100

 

 

Holzwolle LBP

B1/B2

5 – 6

360 – 600

0,075 – 0,150

0,75 – 1,5

2100

 

Formbeständigl, langlebig, druckbelsatbat, Insektensicher

Kokosfasern

B2

1

70 – 110

0,045 – 0,050

0,45 – 0,5

k. A.

 

 

Korkplatte

B2

5 – 10

100 – 140

0,045

0,45

1800

 

 

Korkschrot

B2

5 – 10

50 – 150

0,050

0,5

1800

 

 

Roggen/Getreide

B2

 

 

0,050 – 0,070

0,5 – 0,7

1900

 

 

Schafwolle

B2

1 – 5

10 – 25

0,040 – 0,045

0,4 – 0,45

1720

 

 

Schilfrohr

B2

2

190 -200

0,045 – 0,065

0,45 – 0,65

k. A.

 

 

Stroh

B2

2

k. A.

0,090 – 0,150

0,9 – 1,5

k. A.

 

 

Zelluloseflocken

B2

1 – 2

25 – 70

0,040 – 0,045

0,4 – 0,45

2100

 

 

Zelluloseplatten

B2

1 – 2

65 – 100

0,040 – 0,045

0,4 – 0,45

2000

 

 

Konventionelle organisch-synthetische Dämmstoffe

Polyesterfaser

B1

1

15 – 20

0,035 – 0,045

0,35 – 0,45

 

 

 

Polystyrol EPS

B1*/B2

20 – 100

10-30

0,035 – 0,040

0,32 – 0,40

1500

 

billig, Erdöl basiert, gute Wärmedämmung, nicht UV beständig, Nagetier empfindlich, große thermische Längenänderung,

graues EPS

B1*/B2

20 – 100

10-30

0,031-0,32

0,31-0,32

1500

 

z.B.:Neopor, infrarotaktiviert, sonst wie oben

Polystyrol XPS

B1*/B2

80 – 300

28 – 45

0,030 – 0,040

0,35 – 0,40

 

5-10

Druckfest, geschlossenporig, nicht UV beständig,

Polyurethan PUR

Polyisocyanurat PIR

B1/B2

50 – 100

20 – 80

0,024 – 0,040

0,24 – 0,40

 

10-20

Druckfest, geschlossenporig, nicht UV beständig, trockene Lagerung erforderlich. PUR höhere Elastizität, PIR höhere Feuerfestigkeit

Phenolharz Hartschaum PF

B2

10-50

10-100

0,022-0,025

0,22-0,25

 

 

Auch als Resolharzplatten bezeichnet

Anorganische Dämmstoffe aus synthetischen und natürlichen Rohstoffen

Blähglas

A1

k. A.

120 – 400

0,060 – 0,070

0,6 – 0,7

 

 

 

Blähglimmer

A1

1

70 – 220

0,070

0,7

 

 

 

Blähton

A1

2 – 8

300 – 800

0,080 – 0,200

0,8 – 2,0

 

 

 

Kalziumsilikat

A1/A2

3

100 – 120

0,050 – 0,070

0,5 – 0,7

 

 

Innenwanddämmung, Schimmelverhindernd

Mineralschaum

A1

5

50 -150

0,045

0,45

 

 

 

Perlite

A1

4 – 5

90 – 300

0,045 – 0,100

0,45 – 1,0

 

 

nicht brennbar Anwendung als Schüttung

Schaumglas

A1/A2

dampfdicht

100 – 165

0,040 – 0,055

0,4 – 0,55

 

 

resistent gegen nahezu alles, hoch belastbar, Recyclingprodukt, dampfdicht, wasserdicht, relativ teuer

Konventionelle anorganische Mineralfaser Dämmstoffe

 

 

Glaswolle

A1/A2/B1

1 – 2

10 – 400

0,035 – 0,050

0,35 – 0,50

10

 

Rohstoff reichlich vorhanden, Schimmel und Ungeziefer resistent, kann von Nagetieren bewohnt werden, kaschierte Platten zur besseren Verklebung, Lamellenform mit querlaufender Faser (hohe Zugfestigkeit)

Steinwolle

A1/A2/B1

1 – 4

10 – 400

0,035 – 0,050

0,35 – 0,50

10

 

Innovative Entwicklungen am Dämmstoffmarkt

 

 

Vakuumplatten / Vakuumpanele

A

dampfdicht

 

0,004

0,04

 

 

Müssen für den Anwendungsfall spezifisch gefertigt werden (Maße). Empfindlich gegen Beschädigungen (Verlust des Vakuums)

Aerogelmatten (1) Spaceloft

A

11

150

0,013-0,018

0,13-0,18

 

 

Diffusionsoffen, gute Schalldämmeigenschaften, Wasser abweisend

(1) Aerogel :

Aerogel besteht aus 3-5% Feststoff (Quarzsand) und 95-97% Luft in sehr feiner Struktur (Luft in Nanogröße, Sand im Mikrobereich). Das Trägermaterial für Aerogelmatten (Polyestervils, Poliester Glasfaser, Steinwolle...) wird mit flüssigem Aerogel getränkt und anschließend in einem Spezialverfahren getrocknet. Das daraus entstehende Produkt ist je nach Trägermaterial flexibel (Matten, Rollen) oder steif (Platten). Es wird üblicherweise in 10mm dicker Ausführung geliefert. Es kann auch mehrschichtig eingesetzt werden, auch als vorkonfektionierte Platte (20 -100mm). Verarbeitung ähnlich wie bei WDVS auf EPS Basis, auch kombinierbar. Einsatz für Stellen, an denen ein dünne aber hoch wirksame Dämmschicht gefordert ist (Fensterlaibungen, Rollladenkästen, Heizkörpernischen, Fußböden, Terrassen, Durchfahrten ...). Aerogeldämmungen sind auch für den Innendämm-Einsatz geeignet. Das mattenförmige Aerogel Dämmprodukt wird auch als Spaceloft bezeichnet.

* Die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) wird nur durch Zusatz eines Flammschutzmittels erreicht. Bisher wurde zu diesem Zweck das Flammschutzmittel HBCD (Hexabromcyclododecan) verwendet. HBCD gilt als “besonders besorgniserregender Stoff” und ist mittlerweile als Flammschutzmittel verboten. Zu entsorgendes Polystyrol mit HBCD muss energetisch verwertet werden (Verbrennung im Müll-Heizkraftwerk). Als neues Flammschutzmittel wird jetzt Polymer-FR (FR steht für “flame retardend” ) eingesetzt.

Wirkung von Dämmstoffen im Wärmeschutz

Abhängigkeit-UWert

Bauteilstärken für gleichen WärmeschutzDie stetige Erhöhung der Dicke einer Dämmschicht führt nicht zu stetiger Verkleinerung des U-Wertes. Das Bild ganz links zeigt, dass ausgehend von einer 30er Vollziegelmauer mit U-Wert = 1,5 eine zusätzliche Dämmung nur bis etwa 10 cm substantielle Verbesserungen bringt. Mit 10 cm Dämmung erreicht man mit einfachem Dämmstoff der WLG 0,045 einen U-Wert von 0,347 , blaue Linie (EnEV 2007 Forderung von 0,35 erfüllt). Bei Verwendung von sehr gutem Dämmstoff mit WLG 0,025 würde man einen U-Wert von 0,215 erreichen, grüne Linie (EnEV 2009 Forderung von 0,24 erfüllt).

Dämmung und Schallschutz

  • Eine Außendämmung mit Styropor verschlechtert unter Umständen den Schallschutz
  • Schalldämmend wirken: Mineralfaser, Holzfaser, Zellulose. Weniger gut EPS insbesondere XPS und PUR
  • Aber auch der Aufbau ist wichtig -> außen harte Schale hoher Rohdichte innen nachgiebig.
  • Vorhangfassaden zeigen in der Regel gutes schalltechnisches Verhalten.

Dämmstoffe aus Naturfasern

Dämmstoffe aus Naturfasern weisen einige Unterschiede insbesondere zu synthetisch erzeugten Produkten auf, die für eine Entscheidung u.U. ausschlaggebend sein können.

Ökologische Gesichtspunkte

Bauphysikalische Vorteile

  • Der Rohstoff für Naturfasern ist natürlichen Ursprungs und regenerativ.
  • Die Rohstofftransportwege können kurz sein, da Gewinnung/Anbau im europäischen Raum möglich ist.
  • Die Produktion erfolgt in der Regel mit geringem Energieaufwand und Umweltbelastungen.
  • Gesundheitliche Risiken bei Verarbeitung sind unter Beachtung der Arbeitsschutzbestimmungen äußerst gering.
  • Gesundheitliche Auswirkungen auf die Bewohner sind nicht bekannt.
  • Rückbau, Entsorgung oder Wiederverwertung sind ohne größere Probleme möglich.

Dämmstoffe aus Naturfasern zeichnen sich durch ihre günstige Dampfdiffussionsfähigkeit aus, d. h. dass Feuchte, die in den Dämmstoff eingedrungen ist auch leicht wieder ausdiffundieren kann. Sie können aufgrund ihrer hygroskopischen Faserstruktur deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als die meisten konventionelle Dämmstoffe ohne gleichzeitig ihre günstigen Wärmedämmeigenschaften einzubüßen.

Vereinzelte Naturdämmstoffe verfügen über eine hohe Rohdichte sowie eine hohe spezifische Wärmekapazität und dadurch sowohl über einen guten sommerlichen Hitze- als auch winterlichen Wärmeschutz.

Bauphysik-Nachteile

Naturfaserdämmstoffe können keine erhöhten Brandschutzanforderungen erfüllen, wie sie die Landesbauordnungen für bestimmte Gebäude fordern , und sind deshalb nur bei einer eingeschränkten Auswahl an Gebäuden einsetzbar.

Ebenso wenig sind sie im Perimeterbereich und auf Flachdächern bauaufsichtlich zugelassen. Konventionelle Dämmstoffe sind teilweise in WLG 025 — 035 eingestuft und erreichen dadurch mit geringeren Dämmstoffstärken eine ähnlich gute Wärmedämmung wie Naturdämmstoffe mit WLG 040 bei dickeren Dämmstoffschichten

Ein  häufig entscheidendes Argument ist der Preis für eine handwerkliche Leistung und hier insbesondere die Materialkosten. Die konventionellen Dämmstoffe können meist alleine schon wegen der großen Produktionsmengen günstiger angeboten werden. Betrachtet man die gesamten Kosten einer Dämmung relativiert sich der Unterschied und macht Naturfasern zu einer bedenkenswerten Alternative.

Rechtlicher Hinweis: Alle Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche erfolgt. Irrtümer oder Tippfehler sind aber nicht vollständig auszuschließen. Für unvollständige, fehlerhafte oder nicht aktuelle Angaben übernehmen wir daher keine Haftung. Bilder und Diagramme und Tabellen dienen der Erläuterung prinzipieller Sachverhalte, sie können nicht als Basis konkreter Bewertungen oder Planungen dienen.

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